Sänten / Iflue Untersiggenthal #118

Der Iberig ist ein 511 m hoher Berg des Tafeljuras am Südwestrand des Siggenbergs in der Gemeinde Untersiggenthal. Teil des Berges ist die Iflue, eine Felswand an der Südwestflanke. Das Gebiet des Iberig ist besonders interessant aufgrund seiner Geologie und weist typische Landschaftselemente des Juras auf. Die Iflue birgt zudem eine bemerkenswerte Flora. Man findet mehrere Orchideenarten und sogar Reptilien.

Die Landschaft des Siggenthals ist geprägt durch das Flusstal der Limmat und dem sogenannten Wasserschloss, dem Zusammenfluss der drei Flüsse Aare, Reuss und Limmat. Der ebene Talboden steigt in der Regel sanft an auf die Hochflächen des Siggenbergs, dieser fällt gegen Westen an der Iflue jedoch schroff ab. Obwohl die Iflue wie eine gebogene Falte aussieht, ist sie Teil des Tafeljuras, dessen Hügelzug die Aare hier zwischen Iflue und Bruggerberg durchbricht. Durch die Verbiegung des Tafeljuras (Malm) entstanden vor ca. 150 Millionen Jahren Felsbänder aus Kalkstein, sichtbar entlang der Iflue-Felskante. Im Gebiet des Iberig kommen typische Landschaftselemente des Juras wie Dolinen vor. Kalk und Gips lösen sich im Niederschlagswasser, oberirdisch entstehen Dolinen und unterirdisch Höhlen. Entlang der Kante findet man Orchideen, Trockenwiesen und Reptilien. Am Steilhang befindet sich ein Eibenwald.

Die Iflue weist einen kargen und trockenen Boden mit einer dünnen Humusschicht auf – Voraussetzung für das Vorkommen bemerkenswerter Pflanzen wie Alpen-Bergflachs, Niedriges Habichtskraut und Kalk-Blaugras. Die Iflue bietet helle und warme Standorte und teilweise extreme ökologische Bedingungen. Fernab von den Alpen findet sich hier nicht nur eine Gebirgsflora, die ihr östlichstes Juravorkommen aufweist, sondern auch mehrere Orchideenarten.

Headerbild: Gemeinde Untersiggenthal