Bauernkriegskreuz Wohlenschwil #222

Bauernkriegskreuz Wohlenschwil Kultur und Freizeit, Therme und Sport 5512 Wohlenschwil

Am 3. Juni 1653 kam es im Raum Wohlenschwil-Büblikon zum Gefecht zwischen den rund 9000 Mann des Tagsatzungsheers und einem Teil der rund 20000 Bauern unter dem Berner Niklaus Leuenberger und dem Luzerner Christian Schibi. In seinem Verlauf steckten Zürcher in den von der Bevölkerung verlassenen Dörfern Häuser in Brand. Wohlenschwil  brannte bis auf vier Häuser komplett nieder, samt der Kirche. Das Gedenkkreuz im Grossfeld steht auf dem Feld oberhalb des Bauernhofes «Nüeltschehof». An der Stelle, wo die Bauern im ersten und dritten Angriff die Zürcher Truppen bezwingen wollten.

Zusätzlich erlitten die beiden Dörfer bei dem Gefecht weitere Schäden durch Plünderungen und durch die Verwüstung der Äcker. Das schlecht ausgerüstete, ungenügend geführte und zögernd vorgehende Bauernheer scheiterte  bei seinem Versuch, Werdmüllers Lager vor Mellingen zu stürmen. Es verlor im Kampf gegen die Kavallerie und die Artillerie der Zürcher mindestens 50 Mitstreiter, während Werdmüller nur einen Toten zu beklagen hatte. Über Nacht wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Am andern Tag mussten die Vertreter der Bauern den «Mellinger-Frieden» unterzeichnen. Er verlangte von ihnen Niederlegung der Waffen, Heimkehr und Aufgabe ihres Bundes. In den nachfolgenden Prozessen antwortete die Obrigkeit äusserst hart auf den bewaffneten Versuch der Bauern, sich politisch bemerkbar zu machen. Den Ämtern, die nur indirekt in den Konflikt und nicht ins eigentliche Gefecht verwickelt gewesen waren, wurde eine äusserst drückende Kriegsentschädigung auferlegt. Wohlenschwil und Büblikon wurden wegen der erlittenen Schäden davon ausgenommen.

Sühnefeier am Bettag 1948 am wiedererrichteten Bauernkriegskreuz: Ein 23- und ein 26-Jähriger hatten das Kreuz gesprengt, um bewusst ein christliches Zeichen zu beschädigen und die Bevölkerung zu provozieren. Sie wurden wegen des Sprengstoffdelikts zu 11 und 12 Monaten Haft bedingt verurteilt. Mit dem gesammelten Geld für die Wiederherstellung des Kreuzes wurden übrigens 17 Kreuze im ganzen Pfarrgebiet renoviert.

Quelle: Andreas Steigmeier aus «Mägenwil und Wohlenschwil, Geschichten zweier Nachbargemeinden»

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